Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:

Die Verfasser*Innen orientieren sich mit der Setzung und Größe des Neubaus wie selbstverständlich an der strahlenförmigen Ausrichtung der städtebaulichen Großform. Mit einem volumetrischen Kniff – nämlich dem Knick des Baukörpers zum bestehenden Kindergarten – entsteht ein gut geschnittener Eingangshof mit einem angemessenen gemeinsamen Eingangsbereich, ohne dabei die zur Landschaft sich öffnende Gebäudefuge zu negieren. Die Raumabfolge von offener Überdachung und geschlossenen Verbindungsgang zwischen Bestands- und Neugebäude geben dem Freiraum Rhythmus und führen stufenweise in den Innenraum. Mit dem Neubau entsteht nach außen ein eigenständiges klares Bauwerk, das dem Bestand den nötigen Respekt erweist.

Im Innern orientiert sich der Neubau wiederum an den Qualitäten der Raumfolge des Bestandes und schafft dadurch eine übersichtliche, zusammenhängende Erschließung. Ein über zwei Geschosse reichendes Foyer schließt mit einer großzügigen Treppe ab, was innere Blickbezüge zwischen den Geschossen und zusätzliche Aufenthaltsqualitäten auf Sitzstufen ermöglicht.
Die Gruppenräume orientieren sich analog zum Bestand nach Osten in die Landschaft, der Bewegungsraum ist folgerichtig dem halb-öffentlichen Vorplatz zugewandt. Die Orientierung des Bewegungsraumes zur Straße kann als sich öffnende Geste zum Stadtraum gut nachvollzogen werden, hat aber zur Folge, dass dieser keine räumliche Verbindung mit dem eher kontemplativ wirkenden Kitahof eingehen kann. Eine Oberlichtlaterne bringt, analog dem Bestandsgebäude, ausreichend Tageslicht in die OG-Flure, und wird sinnvoller Weise in die EG-Flure weitergeführt.

Im Gesamten wird die Arbeit als wichtiger Beitrag gewertet, die es schafft, zusammen mit dem Bestand einen hohen Mehrwert für die Nutzer zu erzeugen, eine sehr gute Grundrissfigur anzubieten und sich im äußeren Erscheinungsbild zurückhaltend darzustellen.

Daten und Fakten

Nichtoffener Realisierungswettbewerb

Wettbewerb:
  Entscheidung 9/2023
Platzierung:     1. Preis
Ausloberin:      Stadt Heilbronn