Fotos: Oliver Rieger, Olaf Herzog, Büro Frank Heinz
Projektfortschritt
3. April 2019: Erster Spatenstich
September 2019: Rohbau fertiggestellt
7. September 2020: Inbetriebnahme
Beschreibung
Städtebau: Terrassiertes Atriumhaus macht Topographie erlebbar
Die neue Kita Alemannenweg nimmt die Richtungen der Erschließungswege und des gegenüberliegenden Wohngebietes auf und orientiert sich mit Eingang und Foyer zum Alemannenweg.
Der Haupteingang ist großzügig überdacht und wird erreicht über einen angemessen proportionierten Vorplatz.
Das eingeschossige Gebäude folgt mit seiner leichten Terrassierung der Topographie des Grundstücks und fügt sich durch sein flach geneigtes Dach und seine Materialität maßvoll in die umgebende Landschaft ein.
Durch das Aufklappen und Falten einzelner Dachbereiche werden die Gruppenräume betont und erhalten zusätzliche Belichtungsmöglichkeiten. Zudem können die Raumhöhen aller Bereiche den jeweiligen Nutzungen angepasst werden.
Alle Gebäudebereiche sind um einen großzügigen Innenhof herum organisiert, der auch vom Vorplatz aus erlebbar wird.
Entwurf: Landschaft zum Lernen
Das Herz des Neubaus bildet dieser Innenhof. Er dient den 3 Krippengruppen als geschützter Spielbereich. Auch die Essräume von Kita und Krippe orientieren sich dorthin.
Die Spielflure und Garderoben der Ü3-Gruppen haben ebenfalls direkten Bezug zum Innenhof.
Das erleichtert die Orientierung im Gebäude und ermöglicht spannende Ein- und Ausblicke.
Das großzügige Foyer öffnet sich zum Vorplatz hin. Es kann mit den beiden Essräumen und dem Mehrzweckraum gekoppelt und so für vielfältige Veranstaltungen der Kita-Gemeinschaft genutzt werden.
Die 4 Gruppenräume des Ü3-Bereiches orientieren sich nach Süden zur Landschaft hin.
Aufweitungen in den Spielfluren markieren die Zugänge zu den Gruppenräumen und bieten Raum zur Entfaltung.
Flach geneigte Rampen verbinden die gestaffelten Niveaus der Kindergartenlandschaft.
Materialität: Nachhaltig und naturbelassen
Die tragenden Wände bestehen aus Brettsperrholz und bleiben im Innenraum sichtbar.
Die Decken bestehen ebenfalls aus Brettsperrholz, mit abgehängten naturfarbenen Holzwoll-Akustikdecken.
In allen Räumen mit Ausnahme der Sanitärbereiche wurde ein durchgehender Eichenboden auf Heizestrich verlegt.
Die vertikal gegliederte, vorvergraute Holzfassade wurde in wechselnden Breiten, mit breiten Fugen und leuchtend grüner Fassadenbahn ausgeführt. Sie verändert ihr Erscheinungsbild je nach Blickwinkel und Sonnenstand. Verglasungen wurden als Holz-Aluminium-Elemente ausgeführt.
Alle Dachflächen wurden zur Drosselung des Regenwasserabflusses und Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes extensiv begrünt.
Das Gebäude erhält einen Anschluss an die bestehende Nahwärmeversorgung.
Freiraumkonzept: Spielplatz Natur
Der natürliche Hangverlauf wird in die Planung aufgenommen und in Gebäudenähe in kleinen Terrassen gefasst.
Der Eingangsbereich wird als großzügiger Platz mit einem Inlay aus wassergebundener Wegedecke gestaltet, das nicht nur Standort des Eingangsbaumes ist, sondern auch die Fahrradstellplätze verortet.
Der Gartenbereich öffnet sich zur Landschaft.
Die Spielthemen wie Rutschen, Schaukeln, Balancieren und Sandeln werden im hinteren Gartenbereich in die fließende Landschaft eingebettet. Der Gemeinschaftsplatz mit Gartenhütte ist nicht nur Treffpunkt für alle Gruppen, sondern auch als Festplatz geeignet.
Die landschaftliche Gestaltung mit den kleinen Terrassen wird auch im Innenhof aufgegriffen. Die unterste Terrasse kann dort als Außensitzplatz für die Essräume oder bei Veranstaltungen mitgenutzt werden.