Auszug aus der Preisgerichtsbeurteilung:

Die Arbeit überzeugt durch einen überraschend einfachen, langgestreckten Baukörper, der parallel zur Reinhold-Schneider-Straße positioniert ist. Der damit verbleibende Freiraum lässt eine vielfältige Nutzung über die große zusammenhängende Fläche zu, die nach Westen terrassiert ausgebildet ist. Die archaische Kubatur mit asymmetrischem Satteldach zeigt in der Fassadengestaltung der Straßenansicht eine angenehm ruhige Gestalt. Diese Ruhe würde man sich auch bei der Gartenfassade wünschen, die sich etwas zu stark in reine Glasfronten auflöst.

Der Gebäudezugang erfolgt mittig über einen angemessen dimensionierten Vorplatz. Der Walnussbaum soll erhalten bleiben und wird den Eingang zusätzlich aufwerten. Mit einer stärkeren freiräumlichen Differenzierung zu den angrenzenden Parkflächen würde der Eingang weiter an Attraktivität gewinnen. Das Preisgericht geht davon aus, dass der öffentliche Gehweg vor den Senkrechtparkern zum Gebäude hin verschwenkt ausgeführt würde. Die Andienung der Küche im Norden ist über einen separaten Zugang geschickt gelöst, sodass Ver- und Entsorgung gut gewährleistet werden. Eine Zuwegung in den Garten für die Wartung des Spielgeländes wäre zu ergänzen.

Die über 3-jährigen können das Angebot des zusätzlichen Raumvolumens im Obergeschoss nutzen: Hier ist eine Galerie angeboten, die durch geschickte Einschnitte in das Dachvolumen eine zusätzliche Belichtung für die sehr tiefen Räume schafft.

Die Arbeit ist insbesondere aufgrund des konsequent einfachen Baukörpers ein guter Beitrag zur gestellten Aufgabe. Ob allerdings das zusätzliche Angebot der nicht geforderten Galerien im Dachgeschoss das hierfür benötigte Volumen rechtfertigt muss hinterfragt werden – von Nutzerseite wird dieses zusätzliche Raumangebot zur Gruppendifferenzierung begrüßt. Der Entwurf verspricht aufgrund seiner kompakten Gestalt eine Umsetzbarkeit im wirtschaftlich durchschnittlichen Bereich.

Daten und Fakten

Wettbewerb, Entscheidung 07/2019
Platzierung: 5. Preis